FDP pocht auf mehr Plätze und Qualität im Kita-Bereich

Eine der wichtigsten politischen Kompetenzen auf kommunaler Ebene ist die Ausgestaltung der Betreuung im Kita-Bereich. Hier hat die Gemeinde Heusweiler in den letzten Jahre beachtliche Anstrengungen unternommen, um sowohl die Qualität der Einrichtungen bezüglich Ausstattung und Personal als auch die Zahl der verfügbaren Plätze allmählich auszubauen - wenn auch mit Verzögerung. Aus Sicht der Freien Demokraten jedoch geschah gerade im Bereich der Quantität viel zu wenig, denn noch immer warten zahlreiche Familien sehnsüchtig auf die Möglichkeit eines Betreuungsplatzes. In der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der politischen Sommerpause stand die Festsetzung der Kindergartenbeiträge im Rahmen des Kita-Beitragsfreiheitsgesetzes auf der Tagesordnung. Als einzige Fraktion im Gremium fanden die Freien Demokraten auch kritische Worte mit Blick auf die anstehende, schrittweise Senkung der Beiträge ab August. Zwar begrüßen auch die Liberalen die Beitragssenkung als wichtige Entlastung für Familien. Jedoch gab Oliver Luksic für die FDP-Fraktion zu bedenken: „Der Bund hat den Ländern durch das Kita-Qualitätsgesetz als unterstützende finanzielle Hilfe für 2023 und 2024 die Möglichkeit gegeben, in die Qualität und in die Quantität im Kita-Bereich eigenverantwortlich zu investieren. Dabei stehen dem Bundesland mehrere Instrumente zur Förderung und Verbesserung der Standortfaktoren zur Auswahl. Die Landesregierung im Saarland hat sich im Gegensatz zu den anderen Bundesländern hier einseitig nur auf die Senkung der Beiträge fokussiert und vernachlässigt leider komplett die Schaffung ausreichender Plätze für alle Kinder oder die finanzielle Aufwertung der Jobs zur Gewinnung und Sicherung qualifizierter Personen im Erzieherbereich, um dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen und die Berufe attraktiver zu machen. Dies hätte aus Sicht der Freien Demokraten der erste Schritt sein müssen, ehe man sich dem populären Ziel kostenfreier Plätze widmet.“ Auch die im Gesetz aufgezählten Handlungsfelder wie Maßnahmen zur kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung sowie die Stärkung der sprachlichen Bildung werden vollständig außer Acht gelassen. Die Intention des Bundesgesetzgebers, einen Anreiz zur Qualitätssteigerung zu geben, werde somit leichtsinnig verfehlt. Im Anschluss dann abermals nach dem Bund zu rufen, damit dieser mit noch mehr finanzieller Unterstützung in Heusweiler Kita-Plätze bauen solle, sei insofern geradezu scheinheilig - hätte man doch die Chance gehabt, mit den zugewiesenen Geldmitteln des Bundes genau dies zu erreichen.